Der Kredit der EU über 800 Milliarden Euro bezieht sich auf das "NextGenerationEU"-Programm, das zur wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie aufgelegt wurde. Die Finanzierung erfolgt durch eine gemeinsame Schuldenaufnahme der EU auf den Finanzmärkten.
Hier sind die zentralen Punkte zur Abdeckung dieser Schulden:
1. Finanzierung durch EU-Anleihen
Die EU-Kommission nimmt die 800 Milliarden Euro schrittweise bis 2026 auf den Kapitalmärkten auf.
Dazu gibt sie langfristige EU-Anleihen und kurzfristige EU-Bills aus.
Die hohe Bonität der EU (AAA- oder AA-Rating) ermöglicht günstige Kreditbedingungen.
2. Rückzahlung der Schulden
Die Rückzahlung der Kredite erfolgt über mehrere Jahrzehnte bis 2058. Sie wird durch folgende Einnahmenquellen der EU finanziert:
a) EU-Haushaltsbeiträge der Mitgliedstaaten
Die Mitgliedsländer leisten jährliche Beiträge zum EU-Haushalt, aus dem die Tilgung erfolgen kann.
b) Neue Eigenmittel der EU
Die EU plant neue Einnahmequellen, um die Schulden zu tilgen, darunter:
Plastikabgabe – Abgabe auf nicht recycelte Kunststoffverpackungen (seit 2021).
CO₂-Grenzausgleichssystem (CBAM) – Abgabe auf Importe mit hohem CO₂-Ausstoß.
Digitalsteuer (geplant) – Besteuerung großer Tech-Unternehmen.
Erweiterung des Emissionshandels (ETS) – Unternehmen müssen mehr für CO₂-Emissionen zahlen.
Diese neuen Einnahmen sollen verhindern, dass die Mitgliedsstaaten ihre Beiträge stark erhöhen müssen.
3. Verwendung der Mittel
672,5 Mrd. € fließen in die "Aufbau- und Resilienzfazilität" (Wiederaufbauprogramme der Mitgliedsstaaten).
Davon 312,5 Mrd. € als Zuschüsse (nicht rückzahlbar).
360 Mrd. € als günstige Kredite an Länder.
Der Rest geht in weitere EU-Programme (z. B. Digitalisierung, Klimaschutz).
Fazit
Die EU deckt den Kredit durch langfristige Rückzahlung aus zukünftigen Haushaltseinnahmen, neuen Eigenmitteln und Beiträgen der Mitgliedsstaaten ab. Die gemeinsame Schuldenaufnahme ist ein Novum in der EU und soll die wirtschaftliche Erholung und Modernisierung fördern.