Während des Kalten Krieges (1947–1991) stammten die für westliche und östliche Produktionen benötigten Rohstoffe aus unterschiedlichen Quellen, abhängig von geopolitischen, wirtschaftlichen und strategischen Überlegungen.
Westliche Welt (USA, Westeuropa, NATO-Staaten)
Eigene Ressourcen:
Die USA hatten beträchtliche eigene Vorkommen an Erdöl, Erdgas, Kohle, Eisen, Kupfer und anderen Metallen.
Westeuropa förderte begrenzte Mengen an Kohle, Eisenerz und Bauxit.
Verbündete und befreundete Staaten:
Erdöl: Naher Osten (Saudi-Arabien, Iran bis 1979, Irak, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate).
Metalle und seltene Erden: Kanada, Australien, Südafrika, Brasilien.
Kautschuk: Südostasien (Malaysia, Indonesien, Thailand).
Kolonien und ehemalige Kolonien:
Frankreich, Großbritannien und Belgien sicherten den Zugang zu Rohstoffen aus Afrika (z. B. Uran aus Niger, Kupfer aus der DR Kongo).
Handel mit dem Ostblock:
Trotz ideologischer Differenzen importierten westliche Staaten Rohstoffe aus der Sowjetunion, darunter Erdgas, Erdöl und Metalle.
Ostblock (UdSSR, Warschauer Pakt, sozialistische Staaten)
Sowjetische Ressourcen:
Die UdSSR verfügte über große eigene Rohstoffvorkommen (Erdöl, Erdgas, Kohle, Metalle, Uran, Holz).
Sibirien und Kasachstan waren zentrale Rohstoffquellen.
Ostblock-Länder:
Polen: Kohleproduktion.
Tschechoslowakei: Uran, Blei, Zinn.
DDR: Braunkohle.
Rumänien: Erdöl.
Verbündete in der Dritten Welt:
Kuba lieferte Nickel.
Vietnam: Zinn und seltene Erden.
Angola, Mosambik, Äthiopien: Verschiedene Metalle und landwirtschaftliche Produkte.
Handel mit dem Westen:
Die UdSSR exportierte Erdöl und Erdgas nach Westeuropa (z. B. über die Druschba-Pipeline).
Hochwertige westliche Technologien wurden manchmal durch Tauschhandel gegen Rohstoffe erworben.
Besondere Faktoren
Geopolitik: Viele Rohstoffquellen waren umkämpft, z. B. im Nahen Osten.
Wirtschaftsblockaden und Embargos: Die USA und ihre Verbündeten versuchten, kritische Rohstoffe und Technologien von Ostblockstaaten fernzuhalten (z. B. CoCom-Embargo).
Schwarzmarkt und Schmuggel: Inoffizielle Handelswege existierten trotz politischer Spannungen.
Insgesamt zeigte sich während des Kalten Krieges eine klare Blockbildung, aber auch wirtschaftliche Verflechtungen zwischen Ost und West, insbesondere im Rohstoffhandel.