Warum wird man von den deutschen Medien nur einseitig unterrichtet?
Das fragen wir den Regierungsberater und Publizisten Christoph Hörstel. Schönen guten Abend.
Ich grüße Sie. Im Prinzip haben wir es ja mit ganz knallharten Machtinteressen zu tun. Seit der Auflösung des Sowjetimperiums hat die Nato, hat die Europäische Union in allen ehemaligen Sowjetstaaten, ich will mal ganz salopp sagen, politisch herumgefummelt und hat versucht ihren Einfluss dort zu stärken. Wir hatten dann 2004 eine sogenannte orangene, oder auch Farbenrevolution, wir haben dann später gelernt, dass Farbenrevolutionen ein Markenbeispiel sind für eine vom amerikanischen Milliardär George Soros unterstützte Manufaktur für Revolutionen im amerikanischen Sinn.
War denn die orangene Revolution dann wenn man so will eine Generalprobe für das, was heute passiert?
Nein, das kann man nicht sagen. Sondern das war eine Generalprobe für viele andere Farbenrevolutionen die man probiert hat bis in den Iran hinein mit der grünen Revolution. Und das ist auch alles schon, wie soll man sagen, relativ weit gedrungen, das kann man überall googeln, das ist offen. Was wir jetzt in der Ukraine haben ist etwas neues. Man weiß jetzt, dass so eine Farbenrevolution in der Ukraine nicht klappt. Also nimmt man sozusagen die zweite Variante, Regimechange 2.0 würde ich das nennen und das folgt mehr so dem Muster von Libyen und Syrien.
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Abschließend, was würden Sie als Parteivorsitzender der Mitte denn raten, wie sollte sich die Ukraine verhalten, oder sollte es vielleicht auch von außen noch Kräfte geben, die deeskalierend auf die Ukraine einwirken könnten?
Also ganz klar, die Ukraine hat nicht eskaliert. Das ist von außen passiert. Die Ukraine hat alles getan um zu deeskalieren, bis hin zur Bereitwilligkeit die komplette Regierung der Opposition in die Hand zu drücken, also Herrn Klitschko und Herrn Jazenjuk. Hier haben wir es also mit ausländischer Einmischung zu tun und wenn man fragt was kann man tun, dann kann man sagen: die Ukraine sollte ihre Hausaufgaben innenpolitisch machen: Das heißt die berechtigten Forderungen der Opposition erfüllen und im übrigen sollte sie genauso deeskalierend wirken und versuchen zwischen den Kraftblöcken,
zwischen Russland und der EU zu bleiben, denn dann kann es der Ukraine gut gehen, aber im Zweifelsfall soll sie sich lieber an Russland halten als an die EU. Denn die EU hat mit der Ukraine nichts gutes vor.