Alleinerziehende sind in Deutschland besonders von Armut betroffen; laut einem Faktenblatt der Bertelsmann Stiftung von Juni 2024 sind 41 % dieser Familien einkommensarm, was deutlich über dem Durchschnitt von Paarfamilien liegt. Dieser hohe Armutsrisiko trifft vor allem Frauen, da sie den Großteil der Kinderbetreuung und der Erziehung leisten und gleichzeitig oft in Teilzeit arbeiten, während alleinerziehende Väter häufiger in Vollzeit beschäftigt sind.
Fakten und Zahlen
Hohe Armutsgefährdung:
Über 41 % der alleinerziehenden Familien gelten als armutsgefährdet, was sie zur am stärksten von Armut betroffenen Familienform macht.
Geschlechtsspezifische Unterschiede:
Alleinerziehende Mütter sind noch häufiger von Armut bedroht als alleinerziehende Väter.
Erwerbstätigkeit:
Die meisten Alleinerziehenden sind erwerbstätig, was zeigt, dass Armut nicht auf Arbeitslosigkeit zurückzuführen ist.
Finanzielle Engpässe:
Trotz Erwerbstätigkeit reicht das Einkommen oft nicht aus, da Alleinerziehende alle Kosten für Erwerbs- und Sorgearbeit alleine tragen müssen.
Ursachen der Armut
Doppelte Belastung:
Alleinerziehende müssen neben der Erwerbstätigkeit auch die komplette Kinderbetreuung und -erziehung leisten.
Mangelnde Arbeitszeit:
Frauen arbeiten öfter in Teilzeit oder in Branchen mit untypischen Arbeitszeiten und Wochenendarbeit, was das Einkommen weiter reduziert.
Fehlende Unterstützung:
Der Mangel an ausreichenden Betreuungsangeboten in Kitas und Schulen sowie an auskömmlich bezahlten Arbeitsplätzen verschärft die Situation.
Unterhalt:
Ausbleibende Unterhaltszahlungen tragen wesentlich zur finanziellen Belastung bei.