Zitat Zitat von Sven71 Beitrag anzeigen
Im Hinblick auf die Situation in der Ukraine sicher nicht, nein. Was den Opfermythos angeht: In Anbetracht der Art und Weise, wie während der Jelzin-Ära in Russland geplündert wurde, lässt sich zumindest feststellen, daß der Westen oder Teile davon nicht wirklich an einer partnerschaftliche Einbindung auf Augenhöhe interessiert waren.
Wer hat denn Russland in dieser Ära ausgeplündert? Bist du damit reich geworden und hast es ausgeplündert oder musstest du mit Hermes-Bürgschaften dafür gerade stehen, die schlimmsten Folgen abzufedern, während russische Oligarchen sich die Taschen vollgestopft hatten?


Daß es mit Jelzin einen Säufer gab, der das alles zu Lasten seiner Bevölkerung zugelassen hat, relativiert freilich eine einseitige Opfer-Darstellung. Ist eben wie in einer Ehe: es gehören immer zwei zu einem ausgewachsenen Krach.
Ich verstehe nicht ganz, was du mit relativiert meinst? Wie hätte denn in Berlin oder Washington die russische Tagespolitik gestaltet werden können?

Mal abgesehen davon, ich sehe nichtmal, wo Putin da grundlegend eingegriffen und den Schalter umgelegt hätte.

Zitat Zitat von Sven71 Beitrag anzeigen
Das mit der Gewährleistung demokratischer Rechte und Freiheit ist ganz klar ein Hohn. Verbesserung des Lebensstandards und Sicherheit des Volkes unterschreibe ich mit Referenz auf das, was ich in Anapa und Novorossijsk in den letzten 20 Jahren beobachten konnte.
Die Zeit, in denen der russische Staat seine Gehälter nicht mehr bezahlen konnte, war mit dem Anziehen der Energiepreise in den 2000ern vorbei, da ist mehr Kohle gemacht worden und auch mehr hängengeblieben, aber daran, dass eine Kaste der Oligarchen weiter abkassiert, was du ja Jelzin zum Vorwurf machst, hat sich auch nichts geändert.

Sobald das Geld da war, stand aber wiederum die Rüstung und der militärisch-industrielle Komplex an erster Stelle und nicht Bildung und Soziales, wie er es in der Rede darstellen wollte.