Unsere Deutschen Genossen in der Ostmark haben Wirkung und Ursachen ueberregionaler Stromausfaelle analysiert.
Diesen Strang habe ich aus fachlichen Gesichtspunkten eroeffnet, weil sich scheinbar weder die Politiker noch das Volk
ueber die fatalen Kausalfolgewirkungen ueberregionaler Stromausfaelle im klaren sind.

Auswirkungen eines Blackouts Punkt 1 - 3

Nichts geht mehr – die Auswirkungen eines Blackout (Punkt 1-4)

Bei einem überregionalen Stromausfall bricht weniger Tage die komplette Versorgung zusammen, das zeigen zahlreiche Studien. Der österreichische Bundesheeroberst Gottfried Pausch hat für den Pinzgau einen der größten anzunehmenden Ernstfälle in einer Fallstudie dokumentiert. Addendum hat diesen Blackout in einem Multimedia-Feature visualisiert.

1. Informations- und Kommunikationstechnologie

• Bei der Festnetztelefonie fallen sofort das (digitale) Endgerät und der Teilnehmeranschluss aus, danach die Ortsvermittlungsstellen.
• Bei den Mobilfunknetzen sind es weniger die Endgeräte, die im aufgeladenen Zustand und bei mäßigem Gebrauch einige Tage funktionstüchtig bleiben, sondern die Basisstationen, welche die Einwahl in die Netze ermöglichen. Ältere Technologien sind (bedingt durch das erhöhte Gesprächsaufkommen) zumeist binnen weniger Minuten überlastet oder fallen wegen der nur kurzfristig funktionierenden Notstromversorgung ganz aus.
• Zeitungsverlage und Druckereien, die über Notstromkapazitäten verfügen, können eventuell noch für kurze Zeit zur Information der Bevölkerung beitragen. Fernsehanstalten können mit Notstromversorgung zwar noch senden, jedoch hat die Bevölkerung bei einem Stromausfall nicht mehr die Möglichkeit, mit ihren TV-Geräten Sendungen zu empfangen.
• Hörfunk, der über akku- und batteriebetriebene Radiogeräte empfangen werden kann (z.B. in Autos), wird bei einem Blackout zur wichtigsten Informationsquelle für die Bevölkerung.
• Bei der Kommunikation von Behörden und Einsatzorganisationen wird es ebenfalls schon nach kurzer Zeit zu deutlichen Einschränkungen kommen (bei Digitalfunksystemen nach etwa 24 Stunden, bei herkömmlichen Akkus bereits wesentlich früher). Die für zentrale Kommunikationseinrichtungen verfügbaren Reserven sind spätestens nach wenigen Tagen erschöpft bzw. aufgrund ausgefallener Endgeräte weitgehend wirkungslos.

2. Transport und Verkehr

• Elektrisch betriebene Elemente im Straßen-, Schienen-, Luft und Wasserverkehr fallen sofort oder spätestens nach wenigen Stunden aus. Der Straßenverkehr ist wegen des Ausfalls der Ampelregelung unmittelbar nach einem Stromausfall besonders in Städten chaotisch. Kreuzungen, Tunnels und Schrankenanlagen sind blockiert, Staus und Unfälle (auch mit Schwerverletzten und Toten) die unmittelbare Folge. Auch Rettungskräfte und Hilfsdienste kommen im allgemeinen Verkehrschaos oft erst spät zu den Einsatzorten.
• Liftanlagen, Rolltreppen, elektronische Schließsysteme und Türöffner fallen aus.
• Fallen Oberleitungen aus, kommt auch der stromversorgte Schienenverkehr zum Stillstand. Viele Menschen sind dann in U-Bahnen und Zügen der Bahn eingeschlossen. Leitstellen, Stellwerke und Sicherungstechnik sind in ihren Funktionen drastisch eingeschränkt.
• Im Bereich des Luftverkehrs kann der Grundbetrieb von größeren Flughäfen durch Netzersatzanlagen und Treibstoffvorräte zwar meist noch über mehrere Tage aufrechterhalten werden, Starts und Landungen sind dennoch nur im beschränkten Umfang möglich.
• Behörden, Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen sind im Fall eines mehrtägigen Stromausfalls extrem gefordert: Die Treibstoffversorgung ist wenigstens punktuell sicherzustellen, Umleitungen müssen organisiert und Transportachsen festgelegt werden. Pläne für die Notversorgung besonders sensibler Bereiche (etwa Spitäler, Pflegeheime etc.) müssen vorliegen, denn sonst führt ein Blackout binnen Stunden zu einem Chaos.

3. Energieversorgung

• Durch den Ausfall fast aller Tankstellen bleiben unzählige Fahrzeuge liegen, der motorisierte Individualverkehr nimmt bereits nach den ersten 24 Stunden stark ab. Auch der öffentliche* Personennahverkehr kann wegen knappen Treibstoffs, des Ausfalls vieler Fahrer und des herrschenden Verkehrschaos nur mehr eingeschränkt aufrechterhalten werden.
• Jene EU-Richtlinie 119/2009, welche seit 2012 eine Notstromversorgung bei Tankstellen vorsieht, ist in Österreich bis heute nicht umgesetzt. Aber selbst bei autarker Stromversorgung der Tankstellen könnte die Versorgung der Tankstellen ein weiteres Problem darstellen: Laut Addendum Recherchen ist die Entnahme von Treibstoffen aus Tankwägen der Mineralölindustrie in der Regel über ein WLAN-Gestütztes IT System gesichert. Ohne funktionierendem Internet wäre somit auch keine Entladung der Tankwägen möglich.
• Auch die Funktionstüchtigkeit von Notstromaggregaten ist nicht immer gesichert: Einer deutschen Studie aus dem Jahr 2014 zufolge war bei 60 Prozent der „Netzersatzanlagen“ der Brennstoff nicht mehr verwendbar. Die auch in Österreich verpflichtende Beimengung von Biotreibstoffen verkürzt die Lagerfähigkeit von Dieseltreibstoffen.


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