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Doch es handelt sich bei diesen Anführern der Aufständischen nicht ausschließlich um kleine kriminelle Paten und drittrangige Beamte. Zumindest einige von ihnen sind Staatsbürger Russlands und als Offizier oder Resident des russländischen Inlandsgeheimdienstes FSB oder des militärischen Aufklärungsdienstes GRU tätig. Über ihr Leben ist recht wenig bekannt. Zwei Dinge verbinden sie jedoch alle: Sie haben in der sowjetischen oder der russländischen Armee gedient, teilweise im Offiziersrang.
Und sie stammen entweder gar nicht aus dem Donbass und sind erst im Laufe der vergangenen zehn Jahre in die Region gezogen, oder aber sie kommen aus dem Donbass, haben jedoch lange Zeit in Russland gelebt.
Dies gilt für Igor’ Bezler, der sich offiziell als Oberstleutnant des GRU und Teil einer Sondereinsatzgruppe des GRU in Slavjansk vorstellt und vor dem Krieg den Verband der Veteranen der Luftlandetruppen in Gorlovka geleitet hatte;7
für Valerij Bolotov, der in Afghanistan gekämpft und den Verband der Veteranen der Luftlandetruppen im Gebiet Luhans’k geleitet hat;
für den Kommandeur des Bataillons Zarja und Verteidigungsminister der Volksrepublik Lugansk Igor’ Plotnickij, der nach Abschluss der Artillerie-Fachschule im russländischen Penza in den 1990er Jahren im höchst kriminellen Brennstoffhandel tätig und dann als kleiner Beamter für die Qualitätskontrolle von Brennstoffen zuständig war;8
für Sergej Zrdyljuk, der nach Abschluss einer ukrainischen Militärfachschule von Russland abgeworben und dort eine weitere militärische Ausbildung erhalten hat;
für den „Volksbürgermeister“ von Slavjansk, den ehemaligen Afghanistan-Kämpfer Vjačeslav Ponomarev;
für den „Kommandeur der Garnison zur Verteidigung von Severodoneck“ Pavel Drëmov, ein ehemaliger Tschetschenien-Kämpfer, der nach ukrainischen Angaben für schwere Straftaten verurteilt worden war 9
sowie
für Aleksej Mozgovoj, der eine große Rebellen-Einheit bei Lisičansk führt, zuvor bei einer Wehrbehörde sowie in Moskau auf dem Bau gearbeitet hatte und Anführer einer kriminellen Bande war
Quellen siehe Text