VDI Nachrichten / 4. Juli 2024
Aufrüstung in der Nato
Rheinmetalls Italien-Deal bringt Panzer-Markt in Bewegung
Italien bestellt bei
Rheinmetall den
KF51 als neuen Kampfpanzer. Damit wird immer unwahrscheinlicher, dass sich Europa auf ein gemeinsames Modell für die Leopard-Nachfolge einigt.
Nun auch
Italien: Nach
Polen und
Ungarn hat sich das dritte EU-Land entschieden für die nächste Generation eines Kampfpanzers nicht länger auf das deutsch-französische MGCS (Main Ground Combat System) zu warten, sondern
selbst in die
Entwicklung einzusteigen. Aufgrund von vielen Streitigkeiten zwischen den Vertragspartnern wird das MGCS nicht vor dem Jahr
2040 erwartet – und auch nur, wenn das Programm nicht vorher eingestellt wird.
Memorandum of Understanding über 550 Panzer für Italien
Italien hat sich jetzt entschlossen, als Nachfolger seines eigenen Kampfpanzers
Ariete (der dem Leopard 2 vergleichbar ist) auf eine gemeinsame Entwicklung von Rheinmetall und dem heimischen Rüstungskonzerns Leonardo zu setzen. Dazu unterzeichneten die beiden Unternehmen ein sogenanntes Memorandum of Understanding zur Gründung eines 50:50-Joint-Venture.
Polen wird 1000 Kampfpanzer des
südkoreanischen Typs K2 anschaffen. Im März 2023 war dieses Exemplar bereits bei einer Militärübung in Polen zu sehen. Wie das Handelsblatt berichtet, will Italien bei Rheinmetall mehr als
550 Kampf- und
Schützenpanzer bestellen. Das Volumen beträgt demnach
20 Mrd. €, die
Laufzeit 15 Jahre. Den Düsseldorfern zufolge sollen „Endmontagelinien, Homologationstests, Auslieferungsaktivitäten und die logistische Unterstützung in Italien mit einem dortigen Arbeitsanteil von 60 % durchgeführt“ werden. Das künftige Gemeinschaftsunternehmen solle seinen Sitz in Italien haben.
Prototype auf der Eurosatory vorgestellt
Bei den 200 Kampfpanzern handelt es sich um den
KF51 Panther, den Rheinmetall auf eigene Initiative entwickelte und dessen
jüngsten Prototyp das Unternehmen vor wenigen Wochen auf der französischen
Rüstungsmesse Eurosatory vorstellte. In einem gemeinsamen Video mit Rheinmetall-CEO Armin Papperger lobte Leonardo-Chef Roberto Cingolani die große Expertise des deutschen Konzerns beim Panzerbau, sein Unternehmen werde sein Elektronik-Know-how in das gemeinsame Projekt einbringen.
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